Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ist ein großer Schritt in Richtung Ausbildungsplatz. Durch die Corona-Pandemie werden immer mehr solcher Gespräche ins Digitale verlegt. Wenn Du einige Punkte beachtest und vorbereitest, bist Du gut für Dein Interview gerüstet.
Wie Du Dich vorbereiten kannst
Ein gutes Vorstellungsgespräch beginnt mit einer guten Vorbereitung.
Wie logge ich mich ein? Welchen Account nutze ich? Wenn Du Dich ohne
Kamera in einem Videoportal einloggst, wird häufig Dein Profilbild angezeigt.
„Manche Bilder eignen sich nicht für ein Vorstellungsgespräch“, sagt Carmen Bartl-Zorn, zuständig für den Bereich Aus- und Weiterbildung der Bergischen Industrie- und Handelskammer. Wenn Du also keine Kamera hast, kannst Du Dein Bewerbungsfoto als Profilbild hinterlegen. Achte auch darauf, dass nicht ein Spitzname, sondern dein vollständiger Name oder eine seriöse E-Mail-Adresse angezeigt wird.
Wenn möglich, solltest Du also Deine Kamera anschalten. „Das kommt sehr gut an“, weiß Carmen Bartl-Zorn. Beachte dabei – das kannst Du ebenfalls im Vorfeld testen – welchen Hintergrund Du wählst, wie der Raum aussieht, in dem Du sitzt. Stell dabei die Kamera nicht gegenüber Deinem Fenster auf, um Gegenlicht zu vermeiden. „Das blendet zu
sehr“, weiß Bartl-Zorn. Sollte Deine Kamera nicht funktionieren, sprich
Deinen Gesprächspartner zu Beginn darauf an.
„Technik ist immer ein Fallstrick“, weiß Carmen Bartl-Zorn. Prüfe im
Vorfeld, ob deine Internetverbindung stabil ist. Einen Videoanruf oder
ein Telefonat kannst Du im Vorfeld auch einmal selbst durchspielen, beispielsweise mit Deinen Eltern. Wenn dein Interview morgens stattfindet,
solltest Du Dich etwas einsprechen, damit Deine Stimme nicht belegt
oder undeutlich klingt. „Das Interview sollte man auch nicht aus dem
Bett heraus führen oder dabei auf dem Sofa lümmeln“, sagt Bartl-Zorn.
Mache Dir auch Gedanken darüber, was Du anziehst. Carmen Bartl-
Zorn: „Eine weiße Bluse oder ein weißes Hemd vor einer weißen Wand
sind unglücklich.“
Inhaltlich unterscheidet sich das digitale Bewerbungsgespräch nicht von
dem, das in einer Firma stattfindet. Informiere Dich über die Firma, in
der Du arbeiten möchtest, über die Inhalte des Berufs und über Deine
Motivation, gerade diesen Beruf anzustreben. Bereite auch Fragen vor,
die Du deinem potenziellen Arbeitgeber stellen willst. Stift und Papier
solltest Du neben Dir liegen haben sowie Deine Bewerbungsunterlagen.
Während des Interviews
Auch im Video- oder Telefongespräch gilt: Pünktlich sein. Der Arbeitgeber
ruft Dich in der Regel an, Du solltest also fertig vor dem Computer sitzen.
Egal, ob im Präsenz- oder Digitalinterview: Lass deine Gesprächspartner immer aussprechen. Online neigt man gerne dazu, zu lange Sätze zu sprechen, erklärt Bartl-Zorn. In einem Telefonat kannst Du die Reaktion deines Gegenübers nicht sehen und merkst daher nicht, wann Du beenden musst. Kurze Monologe sind angemessen.
Als Bewerber solltest Du Wert darauflegen, das Unternehmen vor deinem Start gesehen zu haben. Frage nach, ob die Möglichkeit besteht. Denn vor Ort bekommst Du einen ersten Eindruck der Firma und der Mitarbeiter.
Für die Zukunft gerüstet
„Wer den Mut hat, das Interview als Videogespräch zu machen, hat schon den ersten Schritt in Richtung Ausbildungsplatz geschafft“, sagt Carmen Bartl-Zorn. Firmen seien froh über jede Kontaktaufnahme. Auch zukünftig kann Dich das digitale Bewerbungsgespräch begleiten. „Die Firmen werden das digitale Gespräch aus der Pandemie mitnehmen“, schätzt Bartl-Zorn. Es spart Zeit. Oft sind die Gespräche kürzer, denn der Smalltalk fällt im Digitalen kürzer aus, es sind mitunter weniger Personen dabei und eine Führung durch das Unternehmen entfällt.
redaktioneller Artikel: von Alexandra Dulinski
Bild: Adobe Stock ©insta_photos