D wie Dresscode...

Mit Bewerbungen sind viele Hürden verbunden: Das richtige Foto, der richtige Lebenslauf,
die richtigen Texte. Wenn man diese aber einmal geschafft hat, steht schon für viele die nächste an. Das Bewerbungsgespräch – doch was zieht man dafür eigentlich an? Hat man nicht viele andere Sorgen, wie „Was fragen die mich eigentlich und was soll ich antworten?“

Damit Ihr Euch da etwas weniger Gedanken zu machen müsst, haben wir uns mit zwei Experten zusammengesetzt: Bärbel Beck, Geschäftsführerin vom Modehaus Johann in Remscheid-Lennep und ihrem Berater für Herrenmode, Rolf Schmidt. Sie beraten ihre Kund:innen schon seit langen Jahren und wissen genau, worauf es – nicht nur für
Bewerbungsgespräche – ankommt. 

„Für den Einstieg ins Berufsleben sollte ein gutsitzendes Outfit da sein. Nicht nur für das Bewerbungsgespräch. So ist man einfach jederzeit gewappnet für Messen, offizielle Meetings und mögliche Geschäftsessen.“
Bärbel Beck
Geschäftsführerin vom Modehaus Johann

Dementsprechend hat sich Wat Nu? für Euch mal voll ins Zeug geworfen. Unsere beiden Azubis Lea Göddert und Alexander Erkelenz haben sich von Bärbel Beck und Rolf Schmidt ein richtiges Business Outfit für alle Gelegenheiten zusammenstellen lassen.

Sowohl bei den Herren wie auch bei den Damen ist es mittlerweile okay, auch mal casual rumzulaufen, verrät Rolf Schmidt. Krawatte sei längst nicht mehr Pflicht und für junge Männer wie unseren Azubi seien auch kürzere, sportliche Anzugschnitte voll okay. Und die heutige Mode lasse auch ein Baukastensystem zu. Hosen lassen sich mit verschiedenen Hemden oder sogar Polos kombinieren, das Sakko geht vielleicht auch mal auf eine Jeans.

Aber vor einem Bewerbungsgespräch sollte man einfach mal recherchieren, was bei dem Unternehmen, wo man sich bewirbt, der geforderte Businesslook ist.
Rolf Schmidt
Berater für Herrenmode

Sprich: Auf der Website mal gucken, ob man Fotos von Azubis findet und sich etwas umgucken. Dann findet man auch raus, ob man eine Krawatte braucht.

Für Alexander hat Rolf Schmidt schnell einen passenden Anzug zur Hand. In dunkelblau, schlanker, sportlicher Schnitt. „Den kann man mit einem einfachen weißen Shirt oder Hemd
kombinieren und es sieht immer gut aus.“ Dazu gehen auch an normalen Tagen gepflegte Sneaker. Für die Bewerbung sollten richtige Anzugschuhe und natürlich ein Gürtel dabei sein. Wichtigster Tipp vom Profi: Ein Farbthema auswählen und dabeibleiben. „Blau mit Blau und gegensätzlichen Mustern geht. Aber die Farbe muss sich wiederfinden!“

Übrigens: Es gibt mittlerweile auch Hemden aus Sportstoffen. Die sind atmungsaktiv, haben gute Schnitte und sind kaum von klassischen Hemden zu unterscheiden.
„Die haben zwar einen stolzen Preis, aber im Sommer sind die schon angenehmer“, verrät Rolf Schmidt. 

Bärbel Beck und Lea suchen derweil gleich zwei Outfits raus. Ein etwas Moderneres und
ein Klassisches.

„Man darf auch gerne Farbe bekennen“
Bärbel beck
Geschäftsführerin vom Modehaus Johann

sagt sie und hat sich mit Blick auf Haarfarbe und Figur von Lea für einen Oversized Blazer in strahlendem Grün entschieden. Nachdem sie lange out waren, kommen Blazer nämlich gerade wieder voll in Mode. Das Highlight, was auch Lea begeistert, ist die Bluse für drunter: Die knittert nämlich nicht. „So etwas gibt ein sicheres Gefühl, selbst wenn man gerade aus dem Auto steigt. Die Sicherheit, dass alles sitzt“, so Bärbel Beck. Und neben dem gepflegten Eindruck sei eben das wichtig. Sicherheit, denn so könne man viel entspannter und natürlicher sein. Darauf legen Unternehmen wert.

Dann fällt aber der Blick auf Leas Schuhe, die schwarzen Sneaker, die so gar nicht zum Outfit passen wollen. Optimal wären Loafer, flache, elegant geschnittene Schuhe. „Für die Woche sind die in Ordnung, aber im Gespräch oder bei entsprechenden Terminen sollten es schon die richtigen Schuhe sein.“ Danach geht es zum Umziehen. Leas zweites Outfit wird dann auch gleich viel klassischer. Wie Rolf Schmidt setzt auch Bärbel Beck hier auf ein Baukastensystem. Mal nur die Bluse oder eine andere Bluse mit dem Blazer können immer funktionieren. „Auf jeden Fall hätte sie aber so ein Outfit für alle Gelegenheiten, in dem sie sich auch wohl fühlt, im Schrank“, schließt Bärbel Beck.

Und im Zweifel: Lasst Euch ausgiebig beraten. Sowohl große Ketten als auch kleine Geschäfte wie das Modehaus Johann in Remscheid-Lennep haben das Knowhow und auch verschiedene Möglichkeiten und Größen da, um Euch entsprechend einzukleiden oder zumindest Tipps zu geben, was Euch steht oder welche Schnitte Ihr anpeilen solltet.

DO's

• Farbe bekennen – wenn Ihr ein knalliger Typ seid, warum nicht? Damit kann man tolle
Akzente setzen.
• Bunte Socken auf die Anzughose als Statement? Kein Problem. Sie sollten nur farblich
passen. Von Sprüchen auf den Socken solltet Ihr aber für das Gespräch lieber absehen.
• Sportlich-elegant oder oversized – Was zu Euch passt und worin Ihr Euch dann wohlfühlt, ist
ausschlaggebend.
• Eine zum Outfit passende Tasche oder eine Mappe mit Stift und Block kann man gerne
mitbringen. Das wirkt vorbereitet.
• Leder zu Leder: Schuhe und Gürtel oder sogar die Tasche sollten aufeinander abgestimmt
sein, auch farblich.
• An die Basics halten: Mit Hose, Hemd oder Bluse und Blazer oder Sakko macht Ihr
grundsätzlich nichts falsch.

DONT's

• Viel Make-Up oder übertriebene Frisuren. Wenn Ihr normal nur dezent geschminkt
seid oder eben die Haare offen tragt, solltet Ihr das auch hier tun. Selbiges gilt auch für
Wachs oder Gel in den Haaren: Weniger ist oft mehr.
• Tätowierungen solltet Ihr einfach zugedeckt lassen und ggf. im Gespräch vorsichtig
herausfinden, wie die Einstellung im Unternehmen dazu ist.
• Zu viel Muster: Achtet darauf, dass Ihr nicht zu viele verschiedene Prints tragt. Für nötige
Abwechslung kann auch ein gemustertes Einstecktuch sorgen, dass die Farbe vom Outfit
aufnimmt.
• Unters Hemd sollte auf jeden Fall ein dünnes Shirt oder ähnliches. Vorteil: Das Hemd klebt
nicht etwa auf der Haut und bewegt sich natürlicher mit.
• Piercings: Je nach Unternehmen solltet Ihr Piercings im Gesicht besser rausnehmen
oder auch auffälligen Schmuck erstmal durch etwas dezenteres ersetzen.
• Zu viel oder zu wenig: Informiert Euch ausgiebig über die Unternehmenskultur. Bei manchen wäre ein Anzug mit Krawatte vielleicht auch einfach zu viel.

Volontärin

Redaktioneller Artikel und Bild von:

Michelle Jünger

Kategorien: Ratgeber/Tipps