Neben dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) gibt es auch das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ). Für Einsatzstellen im Bergischen Land ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zuständig. Er organisiert das FÖJ und die Einsatzstellen. Wir geben eine Übersicht, was das FÖJ genau ist und für wen es geeignet ist.
Könnte ein FÖJ für Dich interessant sein?
Im Freiwilligen Ökologischen Jahr sollst Du mehr über Natur- und Umweltschutz erfahren und lernen, welchen Einfluss Du hast. Hier kannst Du Dich aktiv am Schutz und Erhalt Deiner Umwelt beteiligen und in „grüne” Berufe hineinschnuppern.
Außerdem kannst Du in diesem Bildungs- und Orientierungsjahr Dich und Deine Wünsche besser kennenlernen. Wenn Du noch nicht weißt, welchen Beruf Du lernen möchtest oder Dich noch nicht festlegen möchtest, kann diese Freiwilligenarbeit helfen.
In Seminaren werden ökologische, soziale und wirtschaftliche Themen behandelt. Unter anderem beschäftigst Du Dich mit der Frage, wie eine ökologische und sozial gerechte Welt von morgen aussehen kann.
Welche Voraussetzungen musst Du mitbringen?
Für diese Art der Freiwilligenarbeit musst Du zwischen 15 und 27 Jahre alt sein und Deine Vollzeitschulpflicht erfüllt haben. In NRW sind das zehn Jahre.
Wie lange dauert ein FÖJ?
Die Mindestdauer beträgt sechs Monate. In den meisten Einsatzstellen dauert das FÖJ 12 Monate. Bei einigen ist es auch möglich, die Zeit auf 18 oder sogar 24 Monate zu verlängern.
Wenn Du volljährig bist, beträgt die reguläre Arbeitszeit 39 Stunden in der Woche. Bei Minderjährigen gilt das Jugendarbeitsschutzgesetz. Deine konkrete Arbeitszeit stimmst Du mit Deiner Einsatzstelle ab.
Wie viel verdienst Du?
Das hängt vom Bundesland und dem Träger ab. Beim Landschaftsverband Rheinland bekommst Du 300 Euro monatliches Taschengeld. Außerdem hast Du Anspruch auf mindestens 26 Tage Urlaub, wenn Dein Dienst 12 Monate dauert.
Wie findest Du eine Einsatzstelle?
Bundesweit gibt es laut dem LVR circa 2900 Plätze. In NRW gibt es rund 350 Stellen. Im Rheinland, wozu auch das Bergische Land gehört, werden etwa 200 Plätze angeboten. Die Einsatzstellen findest Du auf der Webseite http://www.Foej.lvr.de.
In Solingen bietet die Gärtnerei im Rheinischen Jugendheim Halfeshof Stellen an, in Remscheid die Natur-Schule-Grund. In Wuppertal gibt es Plätze für FÖJler bei der Station Natur und Umwelt, im Waldkindergarten, im Botanischen Garten und im Zoologischen Garten.
Wenn Du ein FÖJ außerhalb von NRW machen willst, findest Du hier alle Anlaufstellen in Deutschland: https://t1p.de/n437d.
Wie läuft die Bewerbung ab?
Für eine Stelle in NRW musst Du Dich beim Landschaftsverband Rheinland (http://www.Foej.lvr.de) registrieren. Wenn Du eine Wunscheinsatzstelle gefunden hast, lädst Du Deine Bewerbungsunterlagen dafür hoch. Danach lädt Dich die Einsatzstelle zum Vorstellungsgespräch ein und vereinbart einen Probearbeitstag mit Dir. Wenn Du den Platz bekommst, unterschreibst Du den Vertrag und kannst im Sommer mit dem FÖJ starten. Das ist regulär der 1. August. Da das Angebot begrenzt ist, rät die Arbeitsagentur, sich ein Jahr im Voraus zu bewerben.
Ist ein FÖJ auch im Ausland möglich?
Ja, über verschiedene Träger kannst Du im Ausland ein FÖJ absolvieren. Zum Beispiel über den Deutsch-Französischen Ökologischen Freiwilligendienst oder das FÖJ Wattenmeer.
Mehr Infos findest Du unter https://foej.de/foej-im-ausland/.
Bietet ein FÖJ Vorteile für ein Studium oder eine Ausbildung?
Je nach Universität oder Hochschule wird das FÖJ als Wartezeit für einen Studienplatz angerechnet oder Dein Abiturschnitt verbessert.
Weitere Möglichkeiten für Freiwilligendienste:
• Bundesfreiwilligendienst: http://www.bundesfreiwilligendienst.de
• Ökologischer Bundesfreiwilligendienst: https://oeko-bundesfreiwilligendienst.de/
• Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Sport: https://freiwilligendiensteimsport.nrw/
• Europäischer Freiwilligendienst: http://www.erasmusplus-jugend.de
• Internationaler Jugendfreiwilligendienst: http://www.ijfd-info.de
• Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst über: http://www.weltwaerts.de
• Freiwilligendienst über den Europäischen Solidaritätskorps: https://europa.eu/youth/solidarity_de
redaktioneller Text von: Valeria Schulte-Niermann
Fotos: Adobe Stock/nataba; Valeria Schulte-Niermann