Bewerbung

Die perfekte Bewerbung

Grundsätzlich gibt es vier verschiedene Bewerbungsformen, die Dich in der Bewerbungsphase begleiten werden – die bevorzugte Form nennt das Unternehmen in der Regel in der Stellenausschreibung.

Der Klassiker: Bewerbung auf dem Postweg
Sie ist zwar die aufwendigste und kostspieligste Form der vier Möglichkeiten, Du solltest die Kosten allerdings als Investition in Deine Zukunft betrachten!

Denn neben einer schlichten, aber edlen Bewerbungsmappe, in die Du Deine Unterlagen einsortierst, solltest Du auf hochwertiges Papier und eine gute Druckqualität achten. Hier kannst Du zum Beispiel einen Copyshop aufsuchen.

Empfehlenswert ist außerdem, alle Deine Dokumente vor dem Drucken in ein PDF-Format umzuwandeln – so verrutschen Deine Angaben und Formatierungen nicht mehr.

Für den Versand Deiner Bewerbungsmappe solltest Du einen weißen DIN C4-Umschlag mit kartoniertem Rücken verwenden und mit der Post als Großbrief versenden. Der verstärkte Rücken schützt Deine Bewerbung davor, geknickt zu werden.

Das digitale Zeitalter: Bewerbung per E-Mail oder über ein Onlineformular
Die Bewerbungen per E-Mail oder über ein Onlineformular des Unternehmens sind durch die Einsparung des Papiers, der Mappen-, Druck- und Portokosten die kostengünstigen Varianten. Außerdem erfolgt die Zustellung der Bewerbungsunterlagen schneller als per Post.

Wenn Du sie nicht schon hast, musst Du Dir für eine E-Mail-Bewerbung unbedingt eine seriöse E-Mail-Adresse zulegen. Am besten besteht sie aus Deinem eigenen Namen – Phantasienamen sind hier fehl am Platz!

Der Betreff sollte kurz und aussagekräftig sein. In die Betreffzeile der E-Mail schreibst Du also, auf welche Stelle und auf welche Stellenanzeige Du Dich bewirbst. Das Ganze könnte zum Beispiel so aussehen: „Bewerbung als <Berufsbild> – Vorname Nachname“.

In der E-Mail verfasst Du einen kurzen Hinweistext auf Deine Bewerbung und hängst die Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) im PDF-Format an – am besten in einem einzigen PDF-Dokument, das erleichtert das Öffnen und Ausdrucken Deiner Dokumente. Digitalisiere Deine Zeugnisse, Praktikanachweise und Dein Foto mit einem hochwertigen Scanner und nutze treffende Dateinamen wie: „Bewerbungsunterlagen_ Vorname_Nachname_<Berufsbild>“.

Für die Bewerbung per E-Mail gelten die gleichen stilistischen Regeln wie für eine klassische Bewerbung per Post – auf Abkürzungen und Smileys solltest Du deshalb unbedingt verzichten. Gerade beim Schreiben am Computer solltest Du besonders aufmerksam auf Flüchtigkeitsfehler achten.

Die Handhabung mit Onlineformularen ist sehr unterschiedlich; teilweise wird Dir lediglich die Möglichkeit gewährt, Deine Dokumente hochzuladen und in anderen Fällen musst Du Deine Bewerbungsunterlagen einzeln in vorgesehene Felder ziehen. Manchmal hast Du auch einen begrenzten Platz für freie Formulierungen und kannst nicht auf Dein eigenes Anschreiben zurückgreifen. Wichtig im Umgang mit Online-Bewerbungen ist, dass Du Dir in jedem Fall genügend Zeit nimmst.

Ergreife die Initiative
Was aber, wenn Du ein Unternehmen gefunden hast, welches Dir sehr gefällt, es allerdings keine Stellenausschreibung gibt? Abwarten, bis irgendwann eine Stelle ausgeschrieben wird? Auf keinen Fall!

Ergreife die Initiative und versende Deine Bewerbung ohne Bezug auf eine Stellenanzeige.

Für gewöhnlich versendest Du bei einer Initiativbewerbung keine vollständige Bewerbung. Wähle lieber eine Kurzbewerbung, bestehend aus einem Anschreiben und einem Lebenslauf.

Zeigt das Unternehmen Interesse an Deiner Bewerbung, kann es die vollständigen Bewerbungsunterlagen anfordern, ein Telefoninterview durchführen oder Dich zum Vorstellungsgespräch einladen.

Du kannst natürlich vorbeugend Folgendes erwähnen: „Gerne sende ich Ihnen auf Anfrage meine vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Nachweisen und Zertifikaten zu, wenn Ihrerseits Interesse besteht.“

HINWEIS!
Vermeide den Begriff „Initiativbewerbung“ im Betreff Deines Anschreibens, denn der Arbeitgeber weiß, ob er zu dem Zeitpunkt eine zutreffende Stellenanzeige ausgeschrieben hat oder nicht.

Bewerbungsmappe
Die Bewerbungsmappe enthält alle Deine Bewerbungsunterlagen in
folgender Reihenfolge:
• Deckblatt (wahlweise)
• Anschreiben
• Lebenslauf
• Zeugnisse
• Zertifikate, Nachweise und Arbeitsproben (wenn vorhanden)

Checkliste – vollständige Bewerbungsunterlagen:

Du hast …

1. Dich über die gewünschte Bewerbungsform informiert:
– Bewerbungsformular auf der Homepage des Arbeitgebers
– Bewerbung per E-Mail
– Bewerbung auf dem Postweg

2. beim Anschreiben darauf geachtet, dass
– es nicht länger als eine DIN-A4-Seite ist
– es den Aufbau eines Bewerbungsanschreibens befolgt
– Deine Formulierungen genau auf die ausgeschriebene Stelle und den Arbeitgeber passen
– Deine Angaben zum Arbeitgeber beziehungsweise zum Ansprechpartner korrekt sind
– „Sie“ und „Ihre“ in der Anrede großgeschrieben wurden
– Deine Unterschrift + das aktuelle Datum vorhanden sind

3. ein Bewerbungsfoto beigefügt, das von einem professionellen Fotografen gemacht wurde

4. ein Deckblatt erstellt, das
– ein anderes Foto enthält als das des Lebenslaufes
– persönliche Informationen von Dir aufweist
– Informationen zum Unternehmen und der ausgeschriebenen Stelle enthält
– kreativ gestaltet ist, um sich von Mitbewerberinnen und Mitbewerbern abzuheben

5. einen Lebenslauf erstellt und darauf geachtet, dass er
– dem Aufbau der geforderten Art eines Lebenslaufes entspricht
– nicht länger als zwei DIN-A4-Seiten ist
– keine zeitlichen Lücken enthält + übersichtlich strukturiert ist
– Deine Unterschrift und das aktuelle Datum enthält

6. Deine aktuellen Zeugnisse, Nachweise, Zertifikate und weitere Anlagen herausgesucht. Dabei
– verwendest Du nur eingescannte Dateien oder Kopien, keine Original-Zeugnisse
– fügst Du nur die für die ausgeschriebene Stelle relevanten Dokumente bei
– sortierst Du die Dokumente nach ihrer Wichtigkeit für die Stellenausschreibung

7. die Unterlagen in der richtigen Reihenfolge zusammengestellt. Dabei stellst Du sicher, dass
– die PDF-Datei mit den vollständigen Bewerbungsunterlagen für eine Online-Bewerbung nicht größer ist als vom Arbeitgeber gewünscht
– alle Dokumente auch als einzelne PDF-Dateien vorliegen, um sie auch einzeln hochladen zu können
– die Unterlagen nicht doppelt bedruckt wurden und auf dem aktuellen Stand sind

8. alle Dokumente von einer anderen Person auf Fehler prüfen lassen.

Bewerbungsmappe – So geht’s:

Deckblatt
Das Bewerbungsdeckblatt ist eine freiwillige Unterlage, mit der Du Dich
von Mitbewerberinnen und Mitbewerbern abheben und einen optischen
Aha-Effekt erzeugen kannst.

Vorab sei erwähnt, dass Du frei in der Gestaltung sein kannst, da es
keine Vorgaben gibt, welche Informationen wie aufgeführt werden
müssen.

An folgenden Informationen kannst Du Dich allerdings orientieren – Du brauchst meist:
• einen aussagekräftigen Titel, wie zum Beispiel „Bewerbung als <Berufsbild>“
• unternehmensbezogene Informationen (Firmenbezeichnung, Anschrift des Unternehmens mit dem Ansprechpartner)
• Dein Bewerbungsfoto
• Deinen Namen, Deine Anschrift sowie Deine Kontaktdaten mit Telefonnummer und E-Mail-Adresse

Bewerbungsanschreiben
Das Anschreiben ist der wichtigste Teil Deiner Bewerbung. Neben dem korrekten Aufbau ist ein interessanter und überzeugender Bewerbungstext entscheidend, um sich von Mitbewerberinnen und Mitbewerbern abzuheben.

Aufbau eines Bewerbungsanschreibens
• Absenderadresse (rechtsbündig, Name, Adressdaten, Kontaktdaten)
• Empfängeradresse (linksbündig, Unternehmen, Ansprechpartner/Personalabteilung, Adresse)
• Datum und Ort (rechtsbündig, vier Zeilen unter der Empfängeradresse)
• Betreffzeile (kurz und aussagekräftig)
• Anrede (eine Zeile unter der Betreffzeile, persönliche Anrede bevorzugt)
• Bewerbungstext (Einleitungssatz, Hauptteil und Grußformel), also Deine Motivation dem Unternehmen gegenüber verdeutlichen, Deine Eignung für die Stelle anhand von Kenntnissen, Erfahrungen, Interessen und persönlichen Eigenschaften begründen, den Mehrwert, den das Unternehmen hat, wenn sie Dich einstellen und das Vorstellungsgespräch erwähnen
• Unterschrift (linksbündig mit Ort und aktuellem Datum)

Lebenslauf
Ein Lebenslauf informiert lückenlos und klar gegliedert über alle, für die
angestrebte Stelle relevanten, persönlichen und beruflichen Werdegänge.

Sofern nicht anders gefordert, verwendest Du für Deine Bewerbung
einen tabellarischen Lebenslauf.

  1. tabellarischer Lebenslauf
    Hier fasst Du Deine Stationen und Kenntnisse in tabellarischer Form als einzelne Blöcke nach zeitlichen Kriterien zusammen.
  2. funktionaler Lebenslauf
    Auch hier fasst Du Deine Stationen und Kenntnisse in Blöcken zusammen. Allerdings sind diese nicht nach zeitlichen Kriterien, sondern nach inhaltlichen Gesichtspunkten gestaltet.
  3. ausführlicher Lebenslauf
    Erstelle hierfür am besten einen tabellarischen Lebenslauf, aus welchem Du dann den geforderten Fließtext verfasst.

Aufbau des Lebenslaufs
• Überschrift „Lebenslauf“ (linksbündig oder zentriert)
• Bewerbungsfoto (wenn kein Deckblatt vorhanden)
• persönliche Stammdaten (Name, Anschrift, Kontaktdaten, Geburtsdatum/-ort)
• Schulische Ausbildung (besuchte Schulen – Name, Ort und Typ sowie entsprechenden Zeitraum und Abschluss)
• Beruflicher Werdegang (z.B. Praktika)
   relevante, berufliche Stationen mit Tätigkeitsdauer,                                 Stellenbezeichnung, Unternehmen/ Branche und                                     Aufgabenschwerpunkten)
• Weitere Rubriken:
– Weiterbildungen
– Auslandsaufenthalte / Sprachreisen
– Sprachkenntnisse
– EDV-Kenntnisse
– Interessen und Hobbys
– Referenzen
– Ehrenamtliche Tätigkeiten
– Führerschein
– Besondere Kenntnisse
• Unterschrift (linksbündig mit Ort und aktuellem Datum)

Bewerbungsfoto
Aus Gründen der Gleichbehandlung bist Du nicht verpflichtet, Deinen Bewerbungsunterlagen ein Bewerbungsfoto beizulegen. Natürlich ist ein Bewerbungsfoto aber immer schön anzusehen und verrät dem Unternehmen, wer hinter dieser Bewerbung steckt.

Entscheidest Du Dich für ein Bewerbungsfoto, dann sind unprofessionelle Bilder fehl am Platz. Investiere lieber in einen professionellen Fotografen oder in ein Portrait-Studio.

Die Kleidung sollte arbeitsplatzbezogen und gepflegt sein.

Das Bewerbungsfoto sollte maximal ein Jahr alt sein, denn zwischen Deinem derzeitigen Aussehen und dem auf Deinem Foto dürfen keine Welten liegen.

Das Bewerbungsfoto befindet sich entweder auf dem Deckblatt oder auf dem Lebenslauf. Du kannst auch auf beiden Bewerbungsunterlagen ein Bewerbungsfoto verwenden, die sollten dann aber voneinander abweichen.

Zeugnisse
Neben Anschreiben, Lebenslauf und optionalem Deckblatt gehören zu einer vollständigen Bewerbungsmappe alle für den Arbeitsplatz relevante Zeugnisse und Bescheinigungen.

Dazu zählen:
– Schulzeugnisse
– sonstige Leistungsnachweise und Qualifikationen

Lege alle diese Nachweise nur als Kopien und nie als Originale bei. Achte dabei auf gute Qualität und Sauberkeit!

HINWEIS!
Standard-Seitenaufbau
– Seitenrand links: 24,1 mm
– Seitenrand rechts: mind. 8,1 mm
– Seitenrand unten: 16,9 mm
– Seitenrand oben: 16,9 mm

Um ein einheitliches Bild zu garantieren, wähle für alle Deine Bewerbungsunterlagen eine Standardschriftart (z.B. Arial) in der Schriftgröße 12 mit Silbentrennung aus.

redaktioneller Artikel: von Pia-Joan Gippert

Bild: Wat Nu?-Team