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Ausbildungssysteme: Duale oder schulische Ausbildung?

Du stehst bald vor deinem Schulabschluss und hast die Wahl: Duale oder schulische Ausbildung? Welche Ausbildung ist die Richtige für Dich? Was steckt hinter den beiden Ausbildungssystemen? Und welche Unterschiede gibt es?

Duale Berufsausbildung
Die duale Ausbildung ist die klassische Form der Berufsausbildung. „Dual“ bedeutet, dass Du als Azubi parallel zwei Lernorte besuchst: Praktische Erfahrungen sammelst Du in Deinem Ausbildungsbetrieb. Das nötige Theoriewissen erwirbst Du an einer Berufsschule.

Das duale System umfasst Ausbildungsberufe in den Branchen des Handels, über das Handwerk, bis hin zur Industrie und Landwirtschaft.

Der vorausgesetzte Schulabschluss ist vom jeweiligen Ausbildungsbetrieb abhängig. Die Ausbildungsdauer beträgt zwei bis dreieinhalb Jahre.

Indem Du die Abschlussprüfungen bestehst, beendest du erfolgreich die duale Ausbildung und erwirbst somit einen staatlich anerkannten Berufsabschluss.

Verwaltet werden die dualen Berufsausbildungen in Deutschland von den Industrie- und Handelskammern sowie den Handwerkskammern der Bundesländer. Dadurch wird eine Vergleichbarkeit der Ausbildungsabläufe sowie einheitliche Prüfungen gesichert. So wird beispielsweise für jeden zu erlernenden Beruf ein Ausbildungsrahmenplan zur Verfügung gestellt, der die Inhalte vorschreibt, die dem Azubi während der Ausbildung vermittelt werden müssen.

Schulische Berufsausbildung
Bei der schulischen Ausbildungen bildet der Vollzeitunterricht an Berufsfachschulen oder Berufskollegen den Lernmittelpunkt. Das bedeutet aber nicht, dass die Praxiserfahrung wegfällt, denn normalerweise finden während der Ausbildung mehrwöchige Praktika statt.

Die schulische Ausbildung umfasst Ausbildungsberufe in den Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens, über Wirtschaft, bis hin zur Gestaltung und Technik.

Der vorausgesetzte Schulabschluss ist vom jeweiligen Berufskolleg abhängig. An manchen Berufsfachschulen muss man zusätzlich einen Eignungstest absolvieren, um aufgenommen zu werden. Die Ausbildungsdauer beträgt zwei bis dreieinhalb Jahre.

Das Ende der schulischen Ausbildung erfolgt ebenfalls mit den Abschlussprüfungen und dem Erwerb eines anerkannten Berufsabschlusses. Dabei solltest Du jedoch unbedingt darauf achten, dass dieser bundesweit gültig.

Im Gegensatz zur dualen Ausbildung sind bei den schulischen Ausbildungen die jeweiligen Bundesländer selbst verantwortlich, was die Vergleichbarkeit der Inhalte und Abschlüsse erschwert.

Der direkte Vergleich
Was aber, wenn Du ein Unternehmen gefunden hast, welches Dir sehr gefällt, es allerdings keine Stellenausschreibung gibt? Abwarten, bis irgendwann eine Stelle ausgeschrieben wird? Auf keinen Fall!

 

  Duale Berufsausbildung Schulische Berufsausbildung
Ausbildungsbereiche – Industrie und Handel
– Öffentlicher Dienst
– Landwirtschaft
– Handwerk
– freie Berufe (Arztpraxen, Apotheken, Rechtsanwalts- und Steuerberaterkanzleien)
– Gesundheits- und Sozialwesen
– Fremdsprachen
– Gestaltung
– Wirtschaft
– Technik
– Musik
Voraussetzungen Schulabschluss abhängig vom Ausbildungsunternehmen Schulabschluss abhängig von der Berufsfachschule oder dem Berufskolleg
Bewerbung mindestens ein Jahr vor dem Ausbildungsbeginn meist ein Jahr vor Ausbildungsbeginn
Dauer 2- 3,5 Jahre, abhängig vom Beruf 2- 3,5 Jahre, abhängig vom Beruf
Struktur Zwei Lernorte: Praktische Fertigkeiten im Ausbildungsbetrieb und theoretisches Wissen in der Berufsschule (regelmäßig an bestimmten Wochentagen oder im Blockunterricht). Ein Lernort: Ausschließlich theoretischer Vollzeitunterricht an der Berufsfachschule/am Berufskolleg. Praxiserfahrung wird in mehrwöchigen Praktika gesammelt.
Vergütung Festes vertraglich vereinbartes, monatliches Ausbildungsgehalt.

Abhängig von Beruf, Branche, Betrieb, Tarifgebiet und anderen Vereinbarungen.
In der Regel erhält man kein Gehalt, sondern zahlt bei privaten Schulen sogar Gebühren.
Staatliche Schulen sind kostenlos.
Abschluss staatlich anerkannter Berufsabschluss nur teilweise staatlich anerkannter Berufsabschluss

redaktioneller Artikel: von Pia-Joan Gippert

Bild: Pavel Danilyuk

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