Du hast den Ausbildungsplatz in der Tasche? Herzlichen Glückwunsch!
Sicherlich gehen Dir nun einige Fragen durch den Kopf: Was muss ich vorbereiten? Gibt es bestimmte Dokumente, die ich einholen und abgeben muss? Welche Versicherungen benötige ich nun als Azubi?
Damit Dir für Deinen ersten Ausbildungstag nichts Wichtiges fehlt, haben wir hier für Dich alle wichtigen Punkte auf einen Blick festgehalten.
Vorbereitungen treffen
Mit dem Eintritt in das Berufsleben, kommt auch noch Papierkram auf Dich zu. Bedenke, dass die Bearbeitung solcher Unterlagen manchmal einige Wochen beanspruchen kann!
- Krankenversicherung und Mitgliedsbescheinigung:
Bisher warst Du über Deine Eltern bei der Krankenkasse mitversichert. Sobald Du aber eine Ausbildung beginnst und Dein eigenes Geld verdienst, endet die beitragsfreie Familienversicherung und Du selbst wirst versicherungspflichtig. Deine Krankenversicherung kannst Du frei wählen. Bevor Du Dich für eine Krankenkasse entscheidest, solltest Du immer die Beiträge und die Leistungen vergleichen und dann eine geeignete Krankenkasse auswählen.
Dein Ausbildungsbetrieb benötigt zum Ausbildungsstart einen Nachweis über Deine Mitgliedschaft bei einer Krankenkasse. Diese Bescheinigung erhältst Du, wenn Du Dich bei einer Krankenkasse angemeldet hast.
- Haftpflichtversicherung:
Neben der Krankenversicherung ist es möglich, dass Du auch hier bei Deinen Eltern mitversichert bist. Sollten Deine Eltern eine private Haftpflichtversicherung haben, sollten sie prüfen, ob Du als ihr Kind weiterhin während Deiner Ausbildung mitversichert bist. Falls dies nicht der Fall ist, musst Du eben selbst eine Haftpflichtversicherung abschließen.
Eine Haftpflichtversicherung hat fast jeder Mensch abgeschlossen und darauf solltest Du auch nicht verzichten. Wenn Du beispielsweise im Betrieb aus Versehen etwas beschädigst, wird der verursachte Schaden durch Deine Versicherung beglichen.
- Steuer-Identifikationsnummer (Steuer-ID):
Sobald Du arbeitest, zahlst Du Steuern. Wenn Du also schon einen Nebenjob ausgeübt hast, verfügst Du wahrscheinlich schon über diese Nummer. Wenn nicht, dann musst Du diese noch beim Bundeszentralamt für Steuern beantragen.
Die 11-stellige Steuer-Identifikationsnummer findest Du auf Deiner Lohnsteuerbescheinigung. Mit dieser Nummer meldet Dich Dein Arbeitgeber beim Finanzamt an.
- Girokonto/Bankverbindung:
Falls Du bisher noch kein Girokonto gebraucht hast, wird es spätestens jetzt Zeit, Dir eins zuzulegen, damit Dir Dein Arbeitgeber Dein Ausbildungsgehalt auch überweisen kann. Weil die Eröffnung eines Kontos einige Wochen in Anspruch nehmen kann, solltest Du nicht mehr lange damit warten. Bist Du noch nicht volljährig, müssen Deine Erziehungsberechtigten mitkommen.
Tipp: Erkundige Dich bei Banken und Sparkassen, denn häufig gibt es dort spezielle Angebote für Auszubildende!
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Vermögenswirksame Leistungen:
Frage vor dem Start Deiner Ausbildung bei Deinem Ausbildungsbetrieb nach, ob vermögenswirksame Leistungen gezahlt werden. Das sind staatlich geförderte Sparbeträge, die der Arbeitgeber für den Arbeitnehmer, in einen von Dir gewünschten Sparvertrag einzahlt.
- Sozialversicherungsausweis und -nummer:
Von Deinem Bruttolohn werden Beiträge zur Arbeitslosen-, Kranken-, Pflege-, Renten-, und der Unfallversicherung abgezogen. Damit das auch klappt, benötigst Du zum Start Deiner Ausbildung einen Sozialversicherungsausweis mit Sozialversicherungsnummer. Diesen beantragst Du bei Deiner Krankenkasse.
Nachdem Du Deinem Arbeitgeber den Ausweis vorgelegt haben, bewahre diesen sicher auf, denn Du brauchst ihn für Dein gesamtes Berufsleben bis zur Rentenzahlung.
- Gesundheitsbescheinigung:
Wenn Du zum Start Deiner Ausbildung noch minderjährig bist, bist Du gemäß dem Jugendschutzgesetz dazu verpflichtet, Deinem Arbeitgeber eine Gesundheitsbescheinigung vorzulegen. Diese belegt, dass Du gesund bist und, dass die vorgesehenen Arbeiten auch nicht Deine Gesundheit gefährden. Den Berechtigungsschein für die kostenlose Untersuchung erhältst Du meist direkt bei Deinem Hausarzt.
Die Gesundheitsbescheinigung solltest Du Dir nicht zu früh abholen, da sie nur zeitlich befristet gültig ist. Auch eine Nachuntersuchung nach einem Jahr ist Pflicht!
- Polizeiliches Führungszeugnis:
Im öffentlichen Dienst bist Du dazu verpflichtet Dein Führungszeugnis abzugeben. Es beweist, dass Du keine Vorstrafen hast und Dich somit für Deinen Traumberuf qualifizierst. Du kannst das Zeugnis ganz leicht bei der Stadtverwaltung beantragen.
- Zeugnisse:
Hast Du Dein Schulabschlusszeugnis bereits dem neuen Arbeitgeber vorgelegen müssen? Falls nicht, solltest Du es spätestens zu Ausbildungsbeginn mitbringen!
- Monatsticket:
Hast Du Dir bereits Gedanken dazu gemacht, wie Du zum Ausbildungsunternehmen und zur Berufsschule gelangst? Wenn nicht, solltest Du Dich dringendst über die Möglichkeiten informieren, die sich am besten für Dich eignen. Ob mit einem Monatsticket für Bus und Bahn, dem Fahrrad oder dem eigenen Auto, Hauptsache Du bist mobil genug, um von A nach B zu gelangen.
Checkliste zum Ausbildungsbeginn
- Krankenversichern und Mitgliedsbescheinigung einholen
- Haftpflichtversichern
- Steueridentifikationsnummer (Steuer-ID) beantragen
- Girokonto eröffnen
- über Vermögenswirksame Leistungen informieren
- Sozialversicherungsausweis und –nummer einholen
- Ärztliche Gesundheitsbescheinigung einholen (verpflichtend für unter 18-Jährige)
- Schulzeugnisse vorzeigen
- Mobilität planen (Bus, Bahn, Fahrrad, Auto)
- Ggf. Polizeiliches Führungszeugnis beantragen
- Ggf. Finanzielle Hilfen beantragen
redaktioneller Artikel: von Pia-Joan Gippert
Bild: Ono Kosuki